Krise in Japan: Welche deutschen Branchen besonders betroffen sind

Von der Katastrophe in Japan – Erdbeben, Tsunami, Stromausfälle, radioaktive Strahlung – ist nicht nur die japanische Wirtschaft betroffen. Im Zeitalter der Globalisierung hat die Krise in Japan wegen der internationalen Handelsbeziehungen auch Auswirkungen auf andere Länder. So haben derzeit bestimmte deutsche Branchen mit Lieferengpässen ihrer japanischen Zulieferer zu kämpfen.

Lieferengpässe in der deutschen Automobilbranche

Dies betrifft v.a. besonders starke Zweige der japanischen Wirtschaft wie z.B. die Automobilbranche oder Hersteller von elektronischen Geräten. Deutschland, weltweit bekannt für hochwertige Autos, die unser wichtigstes Exportprodukt darstellen, übersteht die japanische Krise daher nicht unbeschadet:
Der japanische Konzern Honda, der nach der Katastrophe gezwungen war, die Produktion in sechs Werken vorläufig einzustellen, beliefert den deutschen Automobilhersteller Opel üblicherweise mit Steuergeräten für Kleinwagen. Der Zulieferbetrieb, der diese Bauteile produziert, befindet sich jedoch ausgerechnet im Tsunamigebiet. Nicht nur Opel ist von solchen Lieferengpässen betroffen: Auch BMW und VW arbeiten mit japanischen Zulieferern zusammen. Beide zählen zu den Top Ten der größten deutschen Unternehmen.

Ebenfalls von der japanischen Krise betroffen: Hersteller von Elektronik-Geräten

Alltag in Tokio

Auch wenn der erste Eindruck täuscht, die folgen von Fukushima sind unübersehbar; Bild:© hideto – Fotolia.com

Auch Elektronikkomponenten von japanischen Zulieferbetrieben Handys, Kopfhörer, Mikrofone und Co. sind wegen der katastrophalen Ereignisse nicht mehr im benötigten Lieferumfang zu bekommen. Die Firma Sennheiser überlegt bereits, ein völliges Redesign ihrer Produktpalette vorzunehmen, um bei der Fertigung von Kopfhörern und Mikrofonen ohne die elektronischen Bauteile auszukommen, die bisher aus Japan geliefert worden waren.

Imageschaden und finanzielle Verluste für deutsche Atomkraftwerke – Folgen der Katastrophe von Fukushima

Die Reaktorkatastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima schadet dem Image der Atomkraft weltweit. Die Deutschen demonstrieren gegen Laufzeitverlängerungen und wechseln ihre Stromanbieter: Weg von der Atomkraft, hin zu regenerativen Energien. Die einzige Branche, die von der derzeitigen Krise in Japan profitiert, sind die Ökostrom-Anbieter, die sich über enormen Zulauf freuen, während wegen der vorläufigen Abschaltung der ältesten deutschen Atomkraftwerke der Preis für Atomstrom momentan steigt. Die durch die zeitweilige Abschaltung verursachten Verluste für die betroffenen AKW-Betreiber liegen bei ca. 500 Millionen Euro.

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