Windows auf dem Mac

Auch wenn die Softwareauswahl für den Mac kleiner ist als die für Windows-Systeme, findet man Programme für nahezu jeden Einsatzzweck, trotzdem kann es manchmal notwendig sein, Windows-Software auf Mac OS X auszuführen. Dieser Artikel stellt drei Lösungen vor, die das ermöglichen: die Verwendung von Boot Camp, die Laufzeitumgebung Wine und virtuelle Maschinen wie Parallels Desktop oder VMware Fusion.

Windows mit Boot Camp direkt starten

Seit Macs mit Intel-Prozessoren ausgeliefert werden, ist es möglich, darauf neben OS X auch Windows laufen zu lassen: Dies Software Boot Camp erlaubt es dem Benutzer, auf der Festplatte eine neue Partition zu erstellen und Windows darauf zu installieren.

Diese Lösung hat jedoch einen offensichtlichen Nachteil: Es kann nur jeweils ein Betriebssystem zur Zeit laufen, und bevor mit Windows gearbeitet werden kann, muss ein Neustart durchgeführt werden. Andererseits hat man auf diese Weise ein vollwertiges Windows-System zur Verfügung, bei dem man keinerlei Einbußen an Geschwindigkeit oder Funktionalität hinnehmen muss: Das kann zum Beispiel dann die optimale Lösung sein, wenn man seine Arbeit vollständig auf OS X erledigt, aber Windows für Spiele verwenden möchte.

Windows-Software mit Wine ausführen

Bereits seit 1993 gibt es die Software Wine, mit der Windows-Programme auf Unix-ähnlichen Systemen wie OS X ausgeführt werden können. Obwohl es sich bei Wine um ein kostenloses Programm handelt, existieren davon auch speziell angepasste kommerzielle Versionen, die für den Einsatz mit Spielen oder mit Office-Software optimiert sind.

Windows auf dem Mac – mit der richtigen Software geht auch das

Ein Vorteil von Wine ist, dass dafür kein Windows installiert zu sein braucht. Es gibt allerdings zahlreiche Programme, die nur teilweise und gar nicht unterstützt werden, und häufig erfordert es einigen Aufwand, eine bestimmte Software mit Wine zum Laufen zu bekommen, die Webseite http://appdb.winehq.org bietet einen Überblick darüber, welche Programme wie gut unterstützt werden.

Trotz der Einschränkungen kann die Verwendung von Wine eine sinnvolle Strategie sein, wenn es einem nur um zwei oder drei Windows-Programme geht, und es sich bei diesen Programmen um solche handelt, die mit Wine zuverlässig funktionieren: Auf diese Weise braucht kein zweites Betriebssystem hochgefahren zu werden, nur um ein einzelnes Windows-Programm zu starten, und man spart sich nicht nur das Geld für eine Windows-Lizenz, sondern auch den Speicherplatz, den eine Installation in Anspruch nehmen würde.

Windows in einer virtuellen Maschine laufen lassen

Sicherlich ist es eine ausgezeichnete Lösung in einer virtuellen Umgebung sein Windows laufen zu lassen. Die Installation einer virtuellen Maschine ist relativ leicht. Sollte mal etwas schiefgehen, so ist der Schaden gering, geschieht es doch in der virtuellen Umgebung. In der Vergangenheit waren virtuelle Maschinen meist zu langsam, um sie für mehr als die allernötigsten Aufgaben zu benutzen, doch in den letzten Jahren haben sie dank leistungsfähigerer Hardware an Popularität gewonnen: Software wie Parallels Desktop emuliert einen kompletten Windows-Rechner, den man in einem Fenster auf seinem Mac-Desktop benutzen kann. Auch ein per Boot Camp installiertes Windows kann damit hochgefahren werden, ohne dass dafür der Mac neu gestartet werden muss. So hat man zwei Betriebssysteme gleichzeitig laufen, die sich dann allerdings den verfügbaren Arbeitsspeicher teilen müssen, und auch der Prozessor bekommt mehr zu tun. Bei ressourcenhungrigen Programmen macht sich das durchaus bemerkbar, ansonsten gibt es heute, einen leistungsfähigen Mac und eine aktuelle virtuelle Maschine vorausgesetzt, keine allzu großen Unterschiede zu einem Rechner, auf dem Windows direkt ausgeführt wird.

Je nachdem, welche virtuelle Maschine man verwendet, werden Windows-Programme mehr oder weniger gut in OS X integriert: Beispielsweise gibt es einen nahtlosen Modus, in dem Windows-Programme statt in einem Fenster, das den Windows-Desktop anzeigt, direkt auf dem Mac-Desktop dargestellt werden. Parallels Desktop bietet noch weitere Features zur besseren Integration, unter anderem können Windows-Programme über Launchpad gestartet werden.