Die erste Woche mit Nexus S

So, eine Woche habe ich nun mein Nexus S. Bislang bin ich begeistert über die schöne neue Smartphone-Welt. Hier mal die ersten Erfahrungen und Fallstricke:

Auspacken

Als der Postbote vor mir stand, dachte ich kurz: Was soll das? Er hielt mir ein kleines Päckchen entgegen. Angesichts des sonst üblichen, überdimensionierten Verpackungswahns fragte ich mich, was denn da drin sein sollte. Tja, es war wirklich ein Nexus S. Erstmal den Gutscheinspam entsorgt und die Gummibärchen für die Kids beiseite gelegt. Ein komisches Döschen, mit dem man Pflegeprodukte auf die Reise mitnehmen kann. Mannomann. Dann endlich die eigentliche Nexus S Box geöffnet. Smartphone selbst, USB-Kabel, Ladekabel, Akku. Ein bisschen Papierkram: SAR Informationen, Sicherheitshinweise, Garantiekarte. Das war’s. Hey, who the fuck ist die Bedienungssanleitung? ICH BIN EIN NOOB! Nix. Ohoh.

Android im Blindflug – Probieren geht über…

Okay, SIM-Karte raus dem Motorola. Oben beim Nexus S ist eine kleine Spalte, sieht aus wie zum Öffnen. Fingernagel rein, ziehen, offen ist das Ding. Uff. SIM-Karte rein, natürlich beim Erstversuch falsch rum. Dann den Akku. Deckel wieder drauf. Ladekabel rein, aufladen. Wunderbar, das scheint schon mal zu klappen.

Nach einigen Stunden greif ich mir das Teil wieder. Und jetzt? Hmm, anschalten wär eine gute Idee. Aber wie? An der linken Seite ist was zum Drücken, dito an der Rechten. Vorn oben ist auch was, keine Ahnung, sieht nicht nach Funktionalität aus. Also mal rechts drücken. Nix. Länger drücken. Hurra, da passiert war. Der Schriftzug Google begrüßt mich, dann ne Animation, PIN eingeben und juhuuu, ich bin drin. Werde recht bald nach nem Google-Konto gefragt, was ich aber erstmal übergehe, bis ich weiß, was ich genau will.

Nexus S auspacken

Ja, da ist endlich das Päckchen mit dem Nexus S. So klein? Also auspacken und reingucken. Nett, leider fehlt eine Bedienungsanleitung für Noobs wie mich.

Und nun?

Oben eine Browser-Adresszeile. Weiter unten frägt mich ein Adroid „Dieses Widget entfernen?Berühren & halten sie es. Sobald es vibriert, ziehen Sie es in den Papierkorb.“ Where the fuck ist der Papierkorb? Nix. Hab ich bis heute nicht gefunden.

Untendrunter drei Symbole. Die kapiere ich schnell als: Telefonieren, Apps, Surfen. Hey, das ist einfach. Ich ruf einfach mal jemanden an. Yeah, geht. Bitte um Rückruf. Nix. Erst nach einer Stunde sehe ich, dass ich vergeblich mehrfach angerufen worden bin. Wiewarum? Es stellt sich heraus, dass ich beim Versuch, das Nexus S auszuschalten, wohl stattdessen einmal das Telefon auf lautlos gestellt habe. So geht natürlich nix.

Ich suche herum. Einfach mal auf Apps. Dort finden sich Einstellungen. Anrufeinstellungen sind es nicht, aber unter „Töne“ wird es dann. „Lautlosmodus“ ist an. Ein Klick nebendran schaltet ihn wieder aus. Uff. Als ich später wieder Anrufe verpasse, merke ich, dass das Ding zu leise klingelt. Sobald es in der Hosentasche steckt und ich draußen unterwegs bin, geht alles an mir vorbei. Also lauter gestellt und Vibration aktiviert. Wobei: Ich will meine Klingeltöne noch vom RAZR aufs Android holen, mal gucken, wie das geht…

Ansonsten bleib ich bei den Apps erstmal weg.  Browser dagegen geht einfach. Drauf, URL eintippen, lossurfen, am besten quer. Wutschen und Wedeln. Endlich unterwegs surfen. Beim Spaziergang mit meiner Herzensdame fällt ihr ein, dass sie was auf dem Bahnhof hat liegenlassen. Also ganz cool auf bahn.de und Google, Telefonnummer des Bahnhofs rausgesucht und die Kiste geklärt. So muss das gehen.

Beim Spaziergang am Main entdecke ich gegenüber ein Haus. Boah, da würd ich gern wohnen. Wo sind wir hier nur genau? Ich pack das Nexus aus, die O2 Verbindung steht und ich will auf Google Maps. Mein Android bietet mir gleich an, Maps als App zu starten. Ja klar. Und hey, da ist der Main und da ein Zeichen, wo wir sind. Dort gegenüber ist das Haus. Cool, ich fühl mich wie neu. Jetzt noch sowas wie Google Latitude und den Ort speichern können. Aber dazu brauch ich erst den Account.

Ein Jogging-Kumpel macht mich auch schon via eMail an:  „Installier mal Runkeeper, du Noob“. Jaja, immer langsam. Wobei es mich schon lockt. Mache längere Spaziergänge in Gegenden, wo ich noch nie war. Verfranse mich einmal. Die Strecke und die Distanz würd ich mir gern zuhause anschauen. Ich seh schon, der App-Wahn steht bevor… Immerhin lern ich beim Spaziergang auch schon mal die Kamera kennen, als ich ein tolles Motiv sehe. Wieder ne Funktion mehr, die ich brauche. Wenn ich das Foto jetzt noch direkt sharen oder in meine Cloud laden könnte…

Ein Problem sind meine Kontakte. Nix drin. Als ich beim Zahnarzt ein wenig Wartezeit habe, spiel ich mit dem Nexus S rum. Und hey, ich entdecke was Wichtiges: Die Bedeutung der vier Symbole gaaanz unten: Links ist zurück, das Symbol daneben wird nun als Kontextmenü erkenntlich, die Lupe ist ne Suchfunktion, scheinbar fürs Web, und nur der vierte Button ganz rechts war mir von Anfang an klar: Home.

Als ich nun in meinen leeren Kontakten bin, klicke ich die Kontexttaste. Und helau, da gibt es die Funktion importieren/exportieren. Im RAZR hab ich alle Kontakte auf der SIM gespeichert, Android bietet mir nun den Import von der SIM-Karte an. Aber hallo! Und da sind sie alle. Endlich kann ich wieder richtig telefonieren. Aber Moment, die Sortierung… Über das Kontextmenü stelle ich die Sortierung nach Nachname/Vorname ein. Und stelle fest, dass alles durcheinander ist. Leider sind beim Export/Import meine Kontakte durcheinander gekommen. Die Vornamen sind als Nachnamen drin und umgekehrt. Alles von Hand ändern auf dem Nexus S? Neee. Außerdem brauch ich eh mal ne schöne Kontaktliste. Vielleicht geht da eine Synchronisation mit Thunderbird? Das wär geil. Am PC mit Zehnfingersystem, Shortcuts und Maus arbeitet sich einfach schneller.

Tja, das wär die erste Woche mit dem Nexus S. Wenn mir da heute nicht noch ein Mißgeschick passiert wäre. Gestern das Smartphone ans Ladegerät gehangen. Irgendwann ausgeschaltet. Heute mittag an. Keine Ahnung mehr wie, hab es einfach in die Hand genommen und drauf gedrückt. An sich rechts, aber es lag so in meiner Hand, dass ich möglicherweise auch links draufkam (weiß ja immer noch nicht, wozu der gut ist). Und plötzlich sah ich einen Linux Bootloader vor mir. Versuchte rauszukommen, ausschalten, anschalten, irgendwas passierte, aber Linux blieb. Fuck. Letzte Rettung Kaltstart: Akku raus, warten, wieder rein. Anschalten, klappt. Uff. Aber dann: Das Display ist jetzt deutlich dunkler. Keine Ahnung, wo ich da wieder gelandet bin. Muss ich jedenfalls wieder rein – es hilft nix, ich muss tiefer in die dunkle Materie des Androids. Hilfe… 😉

Noobie

Ich bin ein IT'ler, aufgewachsen mit DOS und Windows 3.1. Nun, im fortgeschrittenen Alter, mache ich meine ersten Schritte in die Welt der Smartphones. Als Open Source Fan bin ich kein Freund von Apples Strategien und seit dem 18. März 2011 stolzer, aber planloser Besitzer eines Nexus S.

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